Jahresrückblick 2017

Eine Gruppe von Menschen ist ein äußerst bewegliches, wandelbares Ding. Es ist zerbrechlich und kostet Kraft sowohl als auch, dass es Festigkeit bietet und Kraft verleiht. Einige Menschen haben unsere Gruppe im vergangenen Jahr verlassen. Die Anzahl unserer Bewohner*innen hatte sich im Sommer reduziert; es folgte eine etwas zermürbende Phase des Suchens nach neuen Mitstreiter*innen. Erfreulich, dass dann tatsächlich einige wundertolle Personen dazustießen – das Haus ist wieder voll und brummt. Dieses lange Suchen von einem solchen Erfolg belohnt zu sehen, hat uns viel gegeben und uns regelrecht euphorisiert. Schön, wenn Menschen zueinander finden.

Um die Flut von Aufgaben besser und fairer gemeinsam angehen zu können, erdachten wir uns außerdem ein AG-System, das sich mittlerweile sehr bewährt hat und in dem wir unser Projekt besser voranbringen können. Je nach individuellen Fähigkeiten, Kapazitäten und Interesse kümmern wir uns in den AG's um Bauen, Finanzen, Öffentlichkeits-Arbeit, interne Kommunikation und Reproduktions-Arbeit.

Es gab im Jahr 2017 einen Sommer, der vielleicht nicht der Wärmste seit Menschengedenken war, aber immerhin doch Anlass zu fröhlichen Ereignissen im Sonnenschein bot.
Neben den üblichen Sommerklassikern wie Chillen am See, Reisen, Festivals besuchen und Wandern, gab es auch ein Sommerfest, in das ein Teil der Hausbewohner*innen viel Zeit und Energie gesteckt hat. In Dehnitz bei Wurzen, direkt an der schönen Mulde mit Panorama, ließen wir es uns zwischen Schafen, Trauerweiden und Sonnenstrahlen gut gehen! Wir luden alle erdenklichen Freude von nah und fern ein, machten die Nacht zum Tag und tanzten wild verkleidet über die Wiesen. Am selben Ort verbrachten wir einige Wochen zuvor ein produktives Gruppenwochenende, bei dem wir uns intensiv damit auseinandersetzten, wie wir miteinander umgehen und kommunizieren wollen.In unserem Hinterhof gab es auch wieder das Sommerkino.

Bei all dem Trubel war es dann immer sehr wohltuend im Garten mit Umgraben, Säen, Jäten, Gießen und Pflegen etwas den Kopf frei zu bekommen. Dieses Jahr haben wir das vierte Feld angelegt, sodass unser schöner großer Garten nun endlich völlig erschlossen ist! Wie wir ja vorher schon berichtet hatten, gab es auch wieder jede Menge köstlicher Feldfrüchte, die so den Weg aus der Erde in unsere Kochtöpfe fanden. Beinahe hätten wir einen Teil der im Keller gelagerten Ernte verloren, als eine Familie Ratten ihn entdeckte. Aber wir konnten uns behaupten und dürfen uns nun noch eine ganze Weile an unseren Kartoffeln, Zwiebeln und Rüben erfreuen. Übrigens ist bei einem der wilderen Stürme im Herbst unser Tomatendach eingekracht :O

Ein erheblicher Teil unseres Schaffens war natürlich im Jahr 2017 auch wieder das Bauen. Wir waren und sind weiterhin mit der energetischen Sanierung unseres Hauses befasst. Der Dachboden war ja schon aus 2016 heraus gut vorangeschritten, zum größten Teil war die Dämmwolle bereits angebracht. Das haben wir in 2017 fertig gebracht und sind dann den nächsten Schritt gegangen: die Verschalung mit Holz. Es sieht wirklich schön aus - Holz erzeugt einen so behaglichen Raumeindruck. Die Heizung hat auf dem Dachboden noch gefehlt, damit haben wir begonnen und im Zuge dessen dann auch gleich mit der Erneuerung des Fußbodens mit einer Trittschalldämmung. Außerdem haben wir ein großes Podest gebaut, das eine weitere Ebene in den Raum bringt. Dazu kommen diverse Ausbesserungen am Haus – klingt nach nicht viel, aber ist dennoch auch nicht zu unterschätzen :)

Alles in allem wiederum ein bewegtes Jahr, das einen angenehmen Nachgeschmack hinterlässt. Wir nehmen alle Erinnerungen und Handlungsimpulse mit 2018 und weiter geht’s. Liebste Grüße an euch alle!